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Webtalk Resilienz

15.06.2023

FEEL GOOD INC.

14.08.2023

Premiere "Nosedive"

14.02.2023

Theaterstück "Nosedive"

In dem Stück geht es um eine fiktive Welt, in der jeder Mensch über eine persönliche Sterne-Bewertung verfügt. Die am höchsten zu erreichende Bewertung ist hierbei eine 5.0, Fünf-Punkt-Null [sic!]. Menschen mit einer hohen persönlichen Sterne-Bewertung werden dementsprechend zuvorkommend behandelt, Menschen mit einer schlechten Sterne-Bewertung erfahren das Gegenteil. Noa möchte unbedingt in eine edel-WG in Schönfeld ziehen, ihre Schwester Kim findet das eher cringe. Noa ist aber nur eine 4.2, eine 4.5 ist dummerweise die Mindestanforderung für Schönfeld. Glücklicherweise wird sie an den Geburtstag ihrer zwei ältesten Freundinnen, Gina und Tina, den hochrangigen Sterne-Zwillingen eingeladen. Das müsste ihr doch eigentlich einen Sterne-Boost verleihen, oder...?

Premiere am 14.02.23, weitere Vorstellungen am 15. und 16.02.23, Aula Gymnasium am Münsterplatz, Abendkasse ab 19.00h.

Barcamp zu Diversitätssensibilität

24. & 25.03.2022

Ort:
Höhere Fachschule für anthroposophische
Heilpädagogik, Sozialpädagogik und Sozialtherapie HFHS
Ruchti-Weg 7
4143 Dornach


Kosten:
Fr. 350.– pro Teilnehmer:in


Anmeldung:
Die Anzahl ist auf 30 Teilnehmende beschränkt. Die Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt und mit der Beilage eines Ein-zahlungsscheins bestätigt.
Bitte melden Sie sich über den folgenden Link an.
 


Anmeldeschluss:
Mittwoch, den 09. März 2022
Kontakt: Andrea Bättig abaettig@hfhs.ch

 

Alle Infos: hier

Methodenwerkstatt: Das Barcamp in der Lehre

03.02.2022

Wie kann man Barcamps in der Lehre einsetzen?

Anmeldung: hier

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Hop on, Hop Off: Diversitätssensible Lehre

02.02.2022

Wie können Diversitätskompetenzen erworben werden?

Anmeldung: hier

Alle Infos: hier

Forschung: Publikation "Akademische Resilienz"

10.11. 2020

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Resilienz beschreibt ein Phänomen, wonach Personen trotz erheblicher Widrigkeiten eine positive Entwicklung durchlaufen (vgl. Garmezy, 1993). In Übereinstimmung mit der neueren Forschung verstehe ich Resilienz stärker als Entwicklungsergebnis eines gelungenen Anpassungsprozesses und Eigenschaft einer Umwelt denn als Fähigkeit eines Individuums (vgl. Kalisch, 2017). Im Rahmen dieser entwicklungspsychologischen Auffassung bedeutet Resilienz, dass eine vulnerable Person trotz vieler Widrigkeiten, welche ihre Entwicklung beeinträchtigen, ein relativ gutes Leben führt (Rutter, 2001). Das Phänomen Resilienz ist also an das Konzept der Vulnerabilität und darin wiederum an den Risikobegriff gebunden (vgl. Kronig, 2007). In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit Resilienz und Vulnerabilität im Kontext von Bildung und Bildungssystemen, was in der angelsächsischen Forschung als "academic resilience" bezeichnet wird (vgl. Agasisti, Avvisati, Borgonovi, & Longobardi, 2018).

Ich arbeite zur Beantwortung meiner Leitfrage drei personale Ressourcen (schulisches Selbstkonzept, schulische Selbstwirksamkeitserwartungen und günstige Misserfolgsattributionen) und eine soziale Ressource (Lehrpersonen als Bezugspersonen) heraus, die Resilienzentwicklungen unterstützen und dazu beitragen, dass vulnerable Jugendliche in der Schule Widrigkeiten überwinden. Die modellierten Wirkzusammenhänge dieser vier Ressourcen fasse ich unter dem Begriff „schulische Selbstkonzeptprozesse“. Ich untersuche diese, indem ich schulische Selbstkonzeptprozesse von resilienten Jugendlichen (vulnerabel und sehr gute Noten in der 9. Klasse) mit denjenigen von anderen Jugendlichen, die entweder vulnerabel (tiefer SES, kein Deutsch zuhause), aber nicht resilient (ungenügende Noten in der 9. Klasse) oder gar nicht erst vulnerabel (hoher SES, Deutsch zuhause) sind, vergleiche. Daraus ergibt sich die Leitfrage: Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Analyse schulischer Selbstkonzeptprozesse für eine gerechtere Verteilung von Bildungsressourcen gewinnen? Die dieser quantitativen Untersuchung zugrundeliegenden Daten stammen aus der ADDISCO- und der TIDES-Studie (SNF geförderte Projekte). Die Daten erlauben Einblick in psychologische Variablen, soziökonomische Verhältnisse, die zuhause gesprochene Sprache und Schulnoten. 

Die Analyse des generierten Resilienzmodells, welches schulische Selbstkonzeptprozesse untersucht, ergab Folgendes: Für alle untersuchten Gruppen ergeben sich dieselben Modellparameter, das heisst wiederum, unerwartet keine resilienzspezifischen Effekte. Unabhängig der Vulnerabilität und Schulnoten wirken sich hohe schulische Selbstwirksamkeitserwartungen und selbstwertdienliche Misserfolgsattributionen günstig auf das schulische Selbstkonzept aus. Aber, die Beziehung zu den Lehrpersonen hat nur dann einen günstigen Effekt auf das schulische Selbstkonzept, wenn sie über die selbstwertdienliche Misserfolgsattribution vermittelt wird:  Lehrpersonen können demnach durch eine konstruktive Feedback-Kultur gezielt positiv auf schulische Selbstkonzeptprozesse Einfluss nehmen, was insbesondere vulnerablen Jugendlichen hilft, vorhandenes Potenzial auszuschöpfen, wodurch die Chancengerechtigkeit verbessert wird. Insgesamt sprechen die Resultate dafür, mehr Ressourcen für alle Kinder und Jugendlichen in verschiedenen Formen bereitzustellen. Denn die Kinder und Jugendlichen navigieren selbständig auf die Ressourcen, die sie brauchen, zu – dadurch kann Resilienz entstehen.

 

Sabrina Lisi ist Psychologin, Pädagogin und promovierte Bildungswissenschaftlerin. Sie forscht seit 2013 zu Resilienz bei Jugendlichen im Bildungssystem. Sabrina Lisi`s Forschungsarbeit ist inspiriert von ihrer Tätigkeit als Dozentin für pädagogische Psychologie in der Lehrpersonenausbildung und dem Unterrichten der Fächer Psychologie und Pädagogik an der Mittelschule, was ihren theoretischen Blick auf Bildungsgerechtigkeit um eine Praxisdimension ergänzt.